
Neue Veröffentlichungen überraschen uns bei Fratello nicht oft. Wenn man die Marken kennt und ihre Entwicklungen lange genug verfolgt, kommen einem die meisten neuen Uhren irgendwie bekannt oder erwartungsgemäß vor. Nun, die heutige Veröffentlichung fällt nicht in diese Kategorie. Heute begrüßen wir die neue Louis Vuitton Tambour Convergence-Kollektion im Montre à guichet-Layout mehr lesen.
Louis Vuitton bietet die neue Convergence in zwei Versionen an. Sie können zwischen einem Modell aus Roségold oder einer Platinvariante mit schneebesetzten Diamanten wählen. RJ und Max hatten die Gelegenheit, das goldene Modell für diesen Artikel zu fotografieren. Beide verfügen über ein neues Uhrwerk von La Fabrique du Temps Louis Vuitton, Kaliber LFT MA01.01. Schauen wir es uns genauer an!
Montre à guichet
Lassen Sie mich mit einem kurzen Blick auf das Konzept hinter diesen neuen Louis Vuitton-Uhren beginnen. Der französische Begriff Montre à guichet lässt sich frei mit „Fensteruhr“ übersetzen. Dies bedeutet normalerweise, dass Sie ein geschlossenes Zifferblatt erhalten, bei dem die Zeit digital durch eine Reihe von Fenstern angezeigt wird. Das vielleicht berühmteste Beispiel ist die Cartier Tank à Guichets.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, dieses Konzept umzusetzen. Die ausgefallenste Möglichkeit ist, die Fenster mit heures sautantes oder springenden Stunden zu kombinieren. Auf diese Weise befindet sich die richtige Stunde immer vorne und in der Mitte in ihrem Fenster, bis die Minuten von 59 auf 0 übergehen und dann zur nächsten Stunde springen.
Die breitere Öffnung um die Stundenscheibe der Tambour Convergence zeigt bereits, dass dies hier nicht der gewählte Weg ist. Stattdessen rotieren die Stunden kontinuierlich, ähnlich wie es ein normaler Stundenzeiger tun würde. Traditionell gibt es zwei Möglichkeiten, diesen Stil umzusetzen. Eine besteht darin, die Bewegungsrichtung umzukehren, um die fortschreitende Zeit anzuzeigen. Die andere besteht darin, die Richtung wie üblich zu belassen und die Stunden auf der rotierenden Scheibe einfach umzukehren, verglichen mit der Anordnung auf einem herkömmlichen Zifferblatt. Louis Vuitton entschied sich für Letzteres, was bedeutet, dass sich beispielsweise bei 10:30 die rautenförmige Markierung hinter der 10 befindet und nicht davor. Dies mag etwas gewöhnungsbedürftig sein, hat aber einen ebenso historischen Hintergrund wie die anderen Methoden. Glücklicherweise ist die nächste Stunde immer im Blick, sodass die Markierung bei 10:30 eindeutig zwischen 10 und 11 liegt.
Das Gehäuse der Louis Vuitton Tambour Convergence
Nachdem wir nun eine klare Vorstellung vom Konzept haben, schauen wir uns die Ausführung an. Die Louis Vuitton Tambour Convergence beherbergt ein brandneues Kaliber in einem 37 mm x 8 mm großen Gehäuse. Ich könnte mir keine perfekteren Abmessungen für eine formelle Uhr wie diese wünschen. Wie bereits erwähnt, können Sie sich für Roségold oder Platin entscheiden – mehr zu diesen Optionen später. Beide Versionen verfügen über zwei elegant geformte Öffnungen, die mit gewölbtem Saphir gefüllt sind. Ein schmaler Kanal umgibt das Zifferblatt der Uhr und verbindet die Öffnungen mit der kreisförmigen Form des Gehäuses. Louis Vuitton vergleicht die Zeitanzeige mit einer aufgehenden Sonne, und ich kann diese Inspiration durchaus erkennen.
Fans der Tambour-Kollektion werden die allgemeine Gehäuseform sicherlich wiedererkennen. Die konischen Flanken bleiben erhalten und sorgen für eine gedrungene Haltung am Handgelenk. Auch die ebenso konische Krone dürfte bekannt vorkommen. Die geformten Ösen sind jedoch neu. Ich finde, sie passen perfekt zur Tambour! Die polierte Oberseite bildet einen Kontrast zu den sandgestrahlten Innenseiten.
Die Basisversion (wenn man sie so nennen kann) verfügt über ein Gehäuse aus Roségold mit polierter Oberfläche. Alternativ können Sie sich für eine Platinversion mit 795 schneebedeckten Diamanten unterschiedlicher Größe auf der Oberfläche entscheiden. Diese werden von Louis Vuittons La Fabrique des Arts manuell angebracht.
Das Uhrwerk der Louis Vuitton Tambour Convergence
Im Inneren tickt das neue Kaliber LFT MA01.01. Dieses automatische Uhrwerk läuft mit einer Frequenz von 28.800 Halbschwingungen pro Stunde und hat eine Gangreserve von 45 Stunden. Es verfügt außerdem über eine freischwingende Unruh und eine Schwungmasse aus 18-karätigem Gold.
Das Kaliber kann durch das Saphirglasfenster auf der Gehäuserückseite betrachtet werden. Es zeigt einige interessante Oberflächen. Die Brücken sind beispielsweise mit zwei verschiedenen Auflösungen sandgestrahlt und haben attraktive erhabene Kanten. Vielleicht bemerken Sie auch die 26 farblosen Saphir-Juwelen, die die typischen rosa Rubine ersetzen.
Erste Eindrücke
Ich bin tief beeindruckt von der neuen Louis Vuitton Tambour Convergence. Louis Vuitton nimmt die Uhrmacherei offensichtlich sehr ernst, wie seine Bemühungen zeigen, La Fabrique du Temps und spezialisierte Ateliers wie La Fabrique des Arts zu integrieren. Die Ergebnisse sprechen für sich.
Am meisten beeindruckt mich jedoch die Ästhetik der Convergence. Sie offenbart ein großes Problem, mit dem viele traditionelle Uhrenmarken konfrontiert sind – Stil. Louis Vuitton stellt hier sein Know-how in Sachen Mode und Design in den Mittelpunkt und kreiert eine äußerst elegante Kreation, die vor Stil strotzt. Die Marke untermauert dies mit echter Uhrmacherkunst und Kunstfertigkeit. Viele traditionelle Uhrenmarken können aus uhrmacherischer Sicht problemlos mithalten, aber nicht so sehr aus stilistischer und gestalterischer Sicht. Produktleiter verfügen oft über starke uhrmacherische oder technische Referenzen, sind aber in Design und Ästhetik schwächer. Hier können sich Häuser wie Louis Vuitton wirklich von anderen abheben. Die neue Louis Vuitton Tambour Convergence ist ein Paradebeispiel.
Wenn Louis Vuitton in diese Richtung geht, dann kann die Marke auf mich zählen! Leider hat all diese Güte ihren sehr hohen Preis. Die Roségold-Version kostet 37.000 €. Wenn Sie Platin und Diamanten in Schneebesatz bevorzugen, müssen Sie 67.000 € hinblättern.
Was halten Sie vom neuen Louis Vuitton Tambour Convergence? Lassen Sie es uns in den Kommentaren unten wissen.
Uhrenspezifikationen
MARKE
Louis Vuitton
MODELL
Tambour Convergence
REFERENZ
W9PG11 (Roségold) / W9PT11 (Platin und Diamanten)
ZIFFERBLATT
Montre à guichet mit zwei gewölbten Saphirfenstern, die Stunden und Minuten anzeigen
GEHÄUSEMATERIAL
18 Karat Roségold oder 950er Platin und schneebesetzte Diamanten
GEHÄUSEABMESSUNGEN
37 mm (Durchmesser) × 8 mm (Dicke)
GLAS
Saphir
GEHÄUSERÜCKSEITE
18 Karat Gold oder 950er Platin mit Saphirfenster, mit sechs Schrauben befestigt
UHRWERK
LFT MA01.01: automatischer Aufzug, 28.800 Halbschwingungen pro Stunde, 45 Stunden Gangreserve, 26 Steine, 18 Karat Goldrotor, Perlage, Sandstrahlen und kreisförmig gebürstete Oberflächen
WASSERDICHTIGKEIT
30 Meter
ARMBAND
Kalbsleder in Kamelfarbe (auf Roségold) oder blaues Kalbsleder (Platin) mit Dornschließe
FUNKTIONEN
Uhrzeit (Stunden, Minuten)
PREIS
37.000 € (Roségold) / 67.000 € (Platin und Diamanten)